Betonglas-Mystik

Nach Entwürfen der Künstlerinnen Sigrid Theimann und Roswina Hermes fertigte van Treeck 1963 für die Krönungskirche in Ergenzingen 78 Fenster in der besonderen Dalle-de-Verre-Technik.

Ausgangsmaterial sind bis zu 3 Zentimeter dicke Dallgläser in verschiedenen Farben. Die Kunstglaser bearbeiten die gegossenen Glasplatten mit einem Hammer oder einer Säge. Um die Brechungs- und Reflexionseffekte zu verstärken, schleifen oder facettieren sie die Kanten der entstandenen Stücke.

Aus den einzelnen Glaselementen formen die Kunstglaser ein Muster auf einem Sandbett. Ein Holzrahmen begrenzt das Motiv, sodass zwischen die Glasstücke ein Matrixmaterial gegossen werden kann, das ca. 24 Stunden lang trocknet.

Betonglas-Fenster sind eine wunderbares architektonisches Element: Das dicke Glas erzeugt tiefere Farbeffekten als bei herkömmlicher Bleiverglasung. Die Technik entwickelte der Pariser Jean Gaudin in den 1930er Jahren. In den 1950er und 1960er Jahren erlebte sie ihren Höhepunkt.