Raumprägende Lichtmalerei

Künstlerin

Susanne Wagner

Objekt

Maria Ramersdorf Turmkapelle

Jahr

2021

Ort

München Ramersdorf

Technik

Glasfusing

Auftraggeber

Erzbischöfliches Ordinariat München

Die Münchner Künstlerin Susanne Wagner hat mit farbigem Glas und gläsernen Neuinterpretationen von Glaubensanrufungen einen ungewöhnlichen Ort der Besinnung und Hoffnung mitten in München geschaffen. Für die Turmkapelle in Maria Ramersdorf füllte sie den spitzbogigen Wandausschnitt mit übereinander geschichteten Aluminiumröhren gleichen Durchmessers aus. Diese Röhren beschließen farbige Glasscheiben, die Kunstglaser:innen der Werkstätten Gustav van Treeck von Hand fertigten. Im Schmelzofen entstanden teils flache, teils reliefartige runde Scheiben.

16 der insgesamt 159 Farbkreise treten durch Anrufungen und zugehörigen Symbolen hervor. Diese Embleme modellierte die Künstlerin zunächst aufwändig in Ton. Über eine spezielle Abformtechnik stellten die Kunstglaser:innen daraus Negativformen her, in die sie dann die farbigen Gläser schmolzen. Die Reliefscheiben spielen auf Wallfahrtsmedaillen und Votive an und übersetzen diese in eine zeitgenössische Lesart. Die Farbfolge reicht in unterschiedlichen Nuancen von violetten Scheiben im unteren Bereich über Rot und Orange zu leuchtend gelben, vor allem vor dem Fenster. Aus dem Dunkel und damit sinnbildlich der Reue wandert der Blick ins Licht und damit in die Herrlichkeit als Zeichen der christlichen Auferstehungshoffnung.

Eine behutsam installierte künstliche Hinterleuchtung unterstützt das Farbbild und gewährleistet dessen Erlebbarkeit auch ohne Tageslicht”, beschreibt Dr. Alexander Heisig, Kunstreferent des Erzbischöflichen Ordinariats, Susanne Wagners beeindruckende zeitgenössische Installation in Münchens ältester Wallfahrtskirche.

Von van Treeck gefertigte Farbkreise, teils mit Votiven nach Idee und Konzept von Künstlerin Susanne Wagner.
Fotos (c) Achim Bunz 2021