Akribische Tüftelarbeit

Projekt

Restaurierung von Scherer Glasmalereifenster aus 1886

Ort

Passau, Spitalkirche zum Heiligen Geist

Jahr

2018

Technik

Restaurierung und Rekonstruktion Glasmalereien, Bleiverglasungen

Kunde

Förderverein Heilig-Geist-Spitalkirche

Die heute profanierte ehemalige Spitalkirche zum Heiligen Geist hat ihre historischen Glasmalereifenster zurückbekommen. Die Kunstschätze, die jahrzehntelang unbeachtet auf dem Dachboden der Kirche lagerten, wurden 2006 wiederentdeckt. Stifter:innen und Liebhaber:innen der Malereien aus dem späten 19. Jahrhundert ermöglichten, dass die Fenster in den Werkstätten der Bayerischen Hofglasmalerei in liebevoller Präzisionsarbeit wiederhergestellt und im Frühjahr 2014 wieder eingesetzt werden konnten.

Die Bleiverglasungen lassen sich in das Jahr 1886 datieren. Sie stammen aus der Werkstatt der Gebrüder Scherer. Im Schererarchiv in Dinkelscherben sind teilweise noch Entwurfszeichnungen sowie Farbskizzen vorhanden.

Die Fenster wurden bei einer Renovierung im 20. Jh. durch farblose Sechseck-Verglasung ersetzt. Bei der Entdeckung der Glasmalereifelder auf dem Dachboden waren diese in einem desolatem Zustand: In den übereinander gestapelten Kisten waren unzählige auch kleinste Splitter mit großen Mengen an Putz und Bauschutt vermengt – eine echte Herausforderung für das Team um Diplomrestauratorin Hanna Pohle.

In akribischer Tüftelarbeit fügten die Werkstattmitarbeiter:innen die Glassplitter zusammen und verklebten sie. Die Klebungen retuschierten sie, Fehlstellen ergänzten sie glasmalerisch. Die Bleinetze festigten und ergänzten sie. So erhielten sie möglichst viel der Originalsubstanz. Die fertigen Felder rahmten die Kunstglaser:innen und montierten sie schließlich vor einer isothermischen Außenschutzverglasung.

In akribischer Tüftelarbeit fügten die Werkstattmitarbeiter:innen die Glassplitter zusammen und verklebten sie. Die Klebungen retuschierten sie, Fehlstellen ergänzten sie glasmalerisch.